Andreas Stübner

Wie alles begann

Ich beschäftige mich seit 1975 mit dem VW T2. Das sind nun 44 Jahre! Zum Führerschein 1976 wurde der Erste fertig. Damals baute ich mir einen 1971er T2a Kombi Typ22 von der Fa. Nähmaschinen-Singer aus Karlsruhe um auf Schlafbank – mit zeitgenössisch dunkelbraunem Cordstoff. Ich  trennte relativ unsensibel einen Durchgang in die durchgehende Trennwand dieses noch recht neuen Autos, machte große Heckleuchten vom T2b in die aufgeweiteten Löcher der T2a-Eckstücke und ebenso wechselte ich ohne Not auf eine komplette T2b Vorderwand mit Defo-Element und Bugradkasten der Firma Westfalia. Das ganze wurde in pastellweiss/kaffeebraun lackiert und so erweckte mein „T2ba“ mit seinem eigenwilligen, von einem Karlsruher Blumengeschäft-T2b abgeschauten Streifen-Design in Süd- und Nordbaden Aufmerksamkeit – lange bevor bei VW die US-Fahrzeuge mit Streifendecor versehen wurden. Der Bus war in den letzten Monaten der Schulzeit der ideale Ausflugsbus für die halbe Abiturs-Klasse nach Straßburg, Paris u. dgl.. Bedingt durch die anschließende Militärzeit in entlegener Gegend musste ein schnelleres, sparsameres Gefährt her. Der Bus wurde verkauft und bleibt bis heute spurlos verschollen.

Die Leidenschaft ging weiter

Dann begann 1978 mein Maschinenbaustudium in Karlsruhe und ein neuer T2b Westfalia-Berlin in gleichem Design – nur mit richtigen Aufstelldach wurde aufgebaut. Ein zwei Jahre alter Unfallwagen der ohnedies ein neues Dach brauchte erhielt die M073 Aufstelldach-Vorrüstung sowie eine komplette Westfalia Berlin-Ausstattung mit Aufstelldach aus dem Westfalia-Mosaik-Katalog. Ungefähr hier wurde ich dann zum Originalo. Dieses Fahrzeug existiert leider nur noch in Kisten und Paletten und soll nach fast 30 Jahren Garage/Lager in zwei Jahren wieder nach der Komplettresto einer unfallfreien Ersatzkarosserie wieder auf die Straße.

Seit 1978 kam fast jedes zweite Jahr ein Neuzugang dazu – eine kleine Sammlung möglichst verschiedener T2 – Typen beginnend ab dem Zwittermodell T2ab ist entstanden. Ein bischen aber auch ein großer Autofriedhof. Keine Museumsstücke. Einige Kästen, Behörden, Sondermodelle, Camper, Pritsche und Doka gehören auch zum Fundus. Einige Stücke wurden zur Finanzierung der Resto anderer wieder verkauft.

Eintritt in die IG T2

Ich bin 2004 nach bald 30 Jahren Schraubens in die IG T2 eingetreten und hätte nie geglaubt, dass ich noch soviel dazulernen würde. Seither geht die Schrauberei zwar etwas langsamer –  diverse Clubaktivitäten, Familie und ein fordernder Hauptberuf als Motoren-Entwicklungsingenieur in der Industrie fordern ihren Tribut.

Die Clubaktivitäten möchte ich nicht mehr missen: Nicht die Leute und die Events, nicht die Technik-Workshops, die ich mit netten Leuten und auch richtigen Profis aus der von mir ins Leben gerufenen IG T2 Regionalgruppe Bodensee-Oberschwaben-Allgäu und befreundeten Stammtischen seit Jahren organisiere. Ich gehöre auch zu den Gründungsmitgliedern des Stuttgarter T2-Stammtisches.

Weiter geht's

In 2019 folgt nun ein weiteres Highlight – das 26. Jahrestreffen der IG T2, welches zugleich das erste internationale ist und im österreichischen Bregenz/Vorarlberg stattfindet. Das mit all den guten Leuten aus meinem Team zu stemmen wird eine große Freude werden.

Danach plane ich mich wieder etwas mehr der T2-Technik zu widmen. Ich habe mir in den letzten Jahren an der Oberschwäbischen Barockstraße in einer abgelegenen Ortschaft eine ordentliche T2-Werkstatt eingerichtet. Diese werde ich mit dem langsam sich abzeichnenden Ruhestand als ausgleichendes Hobby neben gemeinsamen Aktivitäten mit meiner Frau sicher noch ausreichend häufig nutzen. Immerhin warten noch viele unvollendete Projekte auf ihre Fertigstellung.